Neophyten
Die Bekämpfung schädlicher invasiver Neophyten - leicht gemacht
"Neophyten" ist die Bezeichnung für Pflanzen, die erst seit der Entdeckung Amerikas bei
uns absichtlich eingeführt oder versehentlich eingeschleppt wurden und in der Folge
verwildert sind. Wörtlich übersetzt bedeutet Neophyten «neue Pflanzen». In der Schweiz
haben sich rund 550 Arten angesiedelt. Die Mehrheit dieser gebietsfremden Pflanzen ist
gut in unsere Umwelt integriert, hat die heimische Flora bereichert (z.B. Rosskastanie
oder Kleines Springkraut).
Einige wenige der neuen Pflanzen verhalten sich invasiv (eindringend). Diese Problem-
pflanzen werden denn auch als "invasive Neophyten" bezeichnet. Zurzeit gelten gemäss
www.neophyt.ch in der Schweiz 56 Arten als "nachweislich schädliche invasive
Neophyten" und 32 Arten als "potenziell schädliche invasive Neophyten". Demnach sind
nur etwa 10% der in der Schweiz vorkommenden Neophyten tatsächlich Problempflanzen.
Quelle: Erwin Jörg, Dr. rer. nat.: https://www.neophyt.ch/ (Stand: 18.04.2023)
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Sie werden zu einem wachsenden Problem, weil sie schwierig zu bekämpfen sind,
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sich unkontrolliert ausbreiten und dabei einheimische Pflanzen und Tiere verdrängen,
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Bauten schädigen und Böschungen destabilisieren,
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naturnahe Lebensräume beeinträchtigen,
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Ertragsausfälle in der Land- und Forstwirtschaft verursachen.
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Warum kümmert sich die Burgerkorporation um die Bekämpfung "schädlicher invasiver Neophyten"?
Ganz einfach: die rund 400 Hektar Land (gut 170 davon im Naturschutz) im Besitz der Burgerkorporation, sind teilweise stark von der unkontrollierten Verbreitung dieser Problempflanzen betroffen, was uns nicht nur unnötige Kosten und viel Aufwand verursacht, sondern auch die einmalige Biodiversität gefährdet:
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Auf der einzigartigen, geschützten Dittinger Weide verbreiten sich invasive Neophyten regelmässig. Nur durch aufwändige Massnahmen, können wir die gewohnte Pflanzen-Struktur und Biodiversität der Weide erhalten. Insbesondere bekämpfen wir laufend grosse Mengen von Cotoneaster und teilweise auch Kirschlorbeer.
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Ebenso breiten sich auf freien Flächen im Wald invasive Neophyten aus. Es sind dort immer wieder aufwändige Eingriffe und Pflegemassnahmen nötig. Im Wald geben vor allem Berufkräuter und Springkraut zu tun.
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Im Schachental, mit den grossen freien Flächen, werden schon lange grosse Anstrengungen zur Bekämpfung von Neophyten-Beständen unternommen. Wir müssen aber in den kommenden Jahren noch viel investieren.
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Was können Sie tun, um die Verbreitung der schädlichen invasiven Neophyten zu stoppen?
Wegen ihres grossen Schadpotentials müssen invasive Neophyten aktiv bekämpft werden. Eine weitere Verbreitung und Verschleppung dieser Problempflanzen, kann nur durch gezielte Massnahmen verhindert werden. Dabei gilt es möglichst frühzeitig zu handeln und die richtigen Massnahmen zum richtigen Zeitpunkt umzusetzen.
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Wie können Sie die schädlichen invasiven Neophyten erkennen?
Das ist ohne gutes Fachwissen oder geeignete Unterlagen oft gar nicht so einfach. Der Burgerrat arbeitet bei der Problematik der Neophyten eng mit den kantonalen Fachstellen zusammen. Er hat von diesen das informative Ringbüchlein «Praxishilfe Neophyten» - mit Tipps und bebilderten Erklärungen zu den Pflanzen - erhalten und für Interessierte einige weitere Exemplare beschaffen können. Diese stellen wir Interessierten gerne zur Verfügung.
Auf der Burgerverwaltung können auf Anfrage gratis Exemplare bezogen werden. Es het so lang’s het!
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Ausführliche Beschreibungen und photographische Dokumentationen finden Sie auf der Webseite von Dr. rer. nat. Erwin Jörg www.neophyt.ch.
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Unter den Links finden Sie auch die PDF-Version des Büchleins.
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